"Ich traue mich nicht unter Menschen zu gehen, weil ich stottere!"
"Ich habe schon so viel unternommen und komme trotzdem nicht mit meinem Stottern klar!"
Der Stotterer zeigt Symptome wie z.B.: Wiederholungen von Silben und/oder Lauten, Dehnungen oder Blockaden.
Auch außersprachliche Auffälligkeiten zeigen sich; z.B.: körperliche Mitbewegungen und Verkrampfungen, Erröten, kein Blickkontakt. Diese Auffälligkeiten entstehen, da der stotternde Mensch das Stottern bekämpfen oder vermeiden will. Viele Stotternde haben ein geringes Selbstwertgefühl oder Selbstbewusstsein.
Für die Ursache und Entstehung des Stotterns gibt es unzählige Theorien. Keine davon kann als "einzig richtige" bewertet werden.
Im Verlauf der kindlichen Sprachentwicklung kann es eine Phase entwicklungsbedingter Unflüssigkeiten geben (umgangsprachlich Entwicklungsstottern), die ganz natürlich ist und sich bei normalem Umgang wieder verliert.
Dem Stottern ähnlich ist das "Poltern". Dieses ist geprägt von einem stark erhöhten Sprechtempo und Auslassungen von Wortteilen. Dadurch hört sich das Sprechen so an, als würde man über die Wörter "poltern".
Was tun wir bei Redeflußstörung (Stottern/Poltern)?
Bei Jugendlichen und Erwachsenen ist es das Ziel, mit dem Stottern gut umzugehen und es zu akzeptieren. Individuell angepasst, kann eine Sprechtechnik erlernt werden, die hilft, Blockaden zu überwinden und flüssige Phasen zu ermöglichen oder zu verlängern.
Wir wollen den stotternden Menschen erfahren lassen, dass trotz Stottern alles möglich ist, er/sie sich alles trauen, alles sagen und tun kann, was er/sie möchte. "Nicht vermeiden, Stottern zeigen!"
Das Vermeide- und Bekämpfungsverhalten ist oft stark ausgeprägt. Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl dagegen nur sehr gering. Um diese Bereiche zu stärken, setzen wir intensive Körperarbeit ein, bei der der Stotternde lernt, sich und seinen Körper bewusster wahrzunehmen, Muskeln und Geist zu entspannen, um dadurch auch das Stottern zu entkrampfen.
Dies kann dazu führen, dass das Stottern insgesamt abnimmt oder sich so verändert, dass es weniger auffällig ist.